Bericht 2021

Bericht 2021

Bedeutung der Präventionsarbeit in Corona-Zeiten 2021

 

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Familien und Kinder vor allem während der Phase der Ausgangsbeschränkungen und Schließung von Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen stark belastet waren:

Die COSMO-Studie „Familien in der Covid-19-Krisensituation“ mit Beteiligung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt, dass Familien mit Kindern unter 14 Jahren die persönliche Situation häufiger als belastend empfinden als Familien mit keinen Kindern unter 14 Jahren (Stand zum 24.02.2021).

 

Die „COPSY“-Studie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf zeigt, dass sich die psychische Gesundheit und Lebensqualität von Kindern während der Corona-Pandemie verschlechtert hat. Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen und beengtem Wohnraum waren besonders stark betroffen. Die „Nummer gegen Kummer“ verzeichnet 2020 einen deutlichen Anstieg bei der Telefon- und Online-Beratung. Es gab 64 Prozent mehr Beratungen beim Elterntelefon als im Vorjahr. Die Chat-Beratung für Kinder und Jugendliche stiegen um 31 Prozent. Auch die Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt konnten Kinder und Jugendliche in der Hochphase des ersten Lockdowns nur eingeschränkt erreichen. Die Mehrheit hat ihre Hilfsangebote an die pandemiebedingten Gegebenheiten angepasst und neue (digitale) Kommunikationswege erschlossen. (Online-Befragung BZgA/BKSF/SoFFI F. 2021) Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse zeigt sich, dass gerade jetzt Präventionsinitiativen wie „Trau dich!“ wichtig sind. Die Initiative wird – unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen – weiter umgesetzt. Gerade hinsichtlich möglicher erneuter Einschränkungen ist es wichtig, dass die Initiative nicht nur die Kinder, sondern vor allem auch Eltern und pädagogische Fachkräfte direkt erreicht und sensibilisiert. Sexueller Kindesmissbrauch als Thema in verschiedenen Kontexten: In der Forschungslandschaft.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt seit 2011 mit rund 63 Millionen Euro den gezielten nachhaltigen Aufbau einer Wissenschaftslandschaft zum Thema sexualisierte Gewalt und sexueller Kindesmissbrauch. Hier werden weitere Erkenntnisse über Risikofaktoren erwartet. In Institutionen Für die Studie „Wissen von Schülerinnen und Schülern über sexuelle Gewalt in pädagogischen Kontexten“ (2017) befragte das Deutsche Jugendinstitut über 4.300 Schülerinnen und Schüler sowie Schulleitungen: Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich ausreichend über Sexualität aufgeklärt, aber nicht über sexuelle Gewalt. Über ein Drittel möchte mehr darüber erfahren. Wenn die Schule zuvor in die Fortbildung des pädagogischen Personals zum Thema sexuelle Gewalt investiert hatte, vertrauten sich mehr betroffene Schüler und Schülerinnen den Lehrkräften an. Die Ergebnisse der DJI-Studie bestätigen andere Befunde, nach denen eine präventive Aufklärungsarbeit an den Schulen die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler erhöht, sich im Falle von sexuellen Übergriffen an Dritte zu wenden (DJI 2017).

Tutor e.V. setzt auf Präventionsarbeit. Machen Sie Ihre Schulen darauf Aufmerksam, dass sie für die Kinder kostenfrei Präventionsmappen anfordern können und der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten auch Kosten für Präventionsprojekte trägt.

Die Anrufe auf unsere zur Verfügung gestellten Info-Hotline zeigen, wie wichtig Vorgespräche sind. Immer häufiger können wir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wobei es auch viele Anrufe gibt, die mit dem Thema nichts zu tun haben. Umso wichtiger ist es auch einfach nur zuzuhören, so das die Menschen die anrufen Positiv aus den Gespräch gehen.Wir bedanken uns, bei allen die uns bei dieser wichtigen Arbeit treu zur Seite stehen.

Der Vorstand